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Wünsche, Bedürfnisse und die persönlichen Finanzen

In meinem Artikel Das eiserne Gesetz der Vermögensbildung schrieb ich: "Geben Sie mehr aus, als Sie einnehmen und Sie machen Schulden. Geben Sie weniger aus, als Sie einnehmen und Sie bilden Vermögen.". Doch wie kann ich eigentlich weniger ausgeben?

Ein wichtiges Hilfsmittel, um die eigenen Ausgaben dauerhaft zu senken, ist die Unterteilung der Ausgaben in nötige und nicht nötige. Was meine ich damit?

Nötige Ausgaben, sind die Lebenshaltungskosten, die 'standardmäßig' anfallen, wie beispielsweise Miete, Lebensmittel, Gas, Strom, Wasser, Kleidung, etc.

Nicht nötige Ausgaben sind solche, die wir nicht zwingend für Aufrechterhaltung unserer 'Grundversorgung' benötigen, wie beispielsweise Restaurantbesuche, das Abo für den Sportkanal, immer das neueste Smartphone zu haben, etc.

Die Unterteilung in diese beiden Ausgabeklassen kann eine große Hilfe sein, wenn man sich anschaut, wofür man sein Geld so ausgibt. Hierzu kann man eine Weile lang, beispielsweise ein paar Wochen, jede Ausgabe notieren. Danach überlegt man dann für jeden Posten, ob es sich um eine nötige oder eine nicht nötige Ausgabe handelt. Bei den nicht nötigen Ausgaben kann man dann den Rotstift ansetzen und dadurch seine Ausgaben senken und das dadurch 'frei gewordene' Geld zum Vermögensaufbau nutzen.

Die Abgrenzung zwischen den nötigen und nicht nötigen Ausgaben ist in der Praxis sicherlich für viele Menschen schwierig und sehr individuell. Ist beispielsweise die teure Wohnung, in der man wohnt, nötig, oder tut es auch eine billigere in einem schlechteren Wohnviertel? Komme ich mit einem Kleinwagen statt mit meiner Mittelklasse-Limousine aus? Sind die wöchentlichen Restaurant-Besuche mit meiner Frau wichtig für die 'Gesundheit' meiner Ehe? Das sind nur einige Beispiele aus der 'Grauzone'. Es gibt hier kein richtig oder falsch, sondern letztlich immer nur eine individuelle Bewertung.

Ich denke, dass man, wenn man wirklich willens ist, seine Ausgaben zu senken, doch Dinge findet, die eben nicht nötige Ausgaben sind und die man dann vermindern oder streichen kann. Wie so oft in finanziellen Angelegenheiten, ist die Psychologie hier eine wichtige Komponente, konkret der Belohnungsaufschub. Wenn Sie überlegen, welche Ausgaben nicht nötig sind, stellen Sie sich vor, wie viel Sie durch den Wegfall dieser Ausgabe sparen können und wie Sie sich dann beispielsweise in zwei Jahren aufgrund des angesparten Geldes keine Gedanken mehr machen müssen, wenn Sie eine unerwartete Reparatur an Ihrem Auto haben, sondern auf ihre Rücklagen zurückgreifen können. Fragen Sie sich bei jeder Ausgabe, was sie für Ihr jetziges Ich und für Ihr zukünftiges Ich bedeutet. Das Geld, dass Sie jetzt ausgeben, steht Ihrem zukünftigen Ich nicht mehr zur Verfügung.

Wenn Sie Ihre Ausgaben durchsehen auf nötige und nicht nötige, denken Sie an das eiserne Gesetz der Vermögensbildung!

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